Chaplin’s tägliche Lieblingsbeschäftigungen
Chaplin ist ganz bestimmt kein Langweiler. Sein Tagesablauf ist, soweit er diesen selber bestimmen kann, ziemlich eintönig. Mit fantasievollen Aktionen, seinen drei „knappen Minuten“, sorgt er dafür, dass dies nicht unbedingt auffällt. Da vollführt er urplötzlich einen eigentlichen Veits-Tanz, spurtet auf dem Rasen mit einem Affenzahn hin und her und zeigt so seine pure Lebensfreude, bis er hechelnd im Gras liegt. Seine Haupttätigkeit heisst jedoch schlicht «Schlafen». Doch dieser Begriff ist eigentlich ein Widerspruch in sich, denn „Schlafen“ ist für Chaplin eine Tätigkeit.



Ein grosser Teil seiner täglichen Beschäftigungen kann mit dem Begriff „Spielen“ umschrieben werden. Nur schwierig ist dabei, dass Chaplin unter „Spielen“ etwas anderes als seine Menschen versteht. Spielen kann er selbstverständlich nicht allein! Spielregeln kennt er ebenfalls nicht und wenn gewisse Abläufe gefordert werden, bestimmt er diese konsequent selber. Eine „Spielzeit“ kennt er nicht, Chaplin spielt jederzeit, stundenlang, unermüdlich und akzeptiert ein Spielende niemals. Ob es sich um einen Ball, einen Ast oder was auch immer handelt, der Gegenstand muss geworfen um, wenn immer möglich, noch in der Luft gepackt und auf dem kürzesten Weg zum Werfer zurückgebracht werden.


